Die soziale Plastik Gier frisst Freiheit zur Positions Berlin 2014

Fazit des zweiten Experiments:
Es gibt Parallelen zu "VERTRAUEN" in Frankfurt.

- Menschen fügen der sozialen Plastik immer mal wieder eigenes Geld hinzu.
- In der ersten Nacht wird das Geld abgeräumt.
- Wenn ein "Anfang" gemacht und das Wort nicht mehr lesbar ist, erodiert die
  Geld-Skulptur schneller. Das Wort scheint doch eine Kraft zu auszuüben.
- Menschen schauen nicht, wohin sie laufen. Wenn sie über die Geld-Skulptur gelaufen
  oder gefahren sind, ist die Reaktion der Personen eher "ach, egal"
  als "oh, das bringe ich wieder in Ordnung"
- Menschen bringen die Buchstaben der sozialen Plastik immer mal wieder in Form,
  wenn z.B. jemand drübergelaufen oder -gefahren ist.
- Das Experiment wird oft fotografiert.
- Passanten geben eindeutig mehr positives Feedback.

Auch wieder in Berlin:

Es gibt mehr Menschen, die eigenes Geld hinzulegen als die paar, die es wegnehmen.
Und es laufen auch wesentlich mehr Menschen um das Wort herum als drüber...

 

Ablauf in Berlin::

- Das Geld - 480 Euro - lag ca. 10 Stunden ungeschützt im öffentlichen Raum.
- Um 18:30 Uhr stellt eine Frau die Buchstaben wieder her, nachdem ein Radfahrer düberfuhr.
- Zwischen 19:00 und 20:00 kommt ein kleiner Junge immer mal wieder an das Wort und steckt sich Centstücke
  in seine Hosentasche. Später sitzt er vor dem F und verteilt noch großzügig an die Passanten.
  Das F wird zusehens immer kürzer.
- Um ca. 20:30 knien zwei kleine Mädchen am F und richten es wieder.
- Um ca. 21:20 Uhr kommt ein Mann mit zwei Eimern, Schaufel und Besen und fängt an das Wort von hinten
  in einen Eimer zu schaufeln. Er wird wohl erst kurz von den Passanten abgehalten, setzt seine Arbeit aber trotzdem
  fort. Er lässt sich dabei Zeit und "wartet" auf Gegenwehr. Er lässt den vollen Eimer stehen. Etwas später erzählt
  dieser Mann dem Messe-Personal was er getan hat. Das Messeperonal erzählt mir, das es ein in der Kreativbranche
  tätiger gewesen sei. Er fühlte sich von meiner Aktion wohl provoziert, damit arbeiten zu müssen. Nach seiner Aktion
  war nur noch FREIH zu lesen und dann stand da noch ein voller Eimer, denn mit so viel Gewicht hatte er
  anscheinend nicht gerechnet.
- Die Buchstaben FREIH verwässern ab 21:30 nach und nach durch "Drüberläufer" bis 23:20
- Gegen 22:00 Uhr ziehen einige ihre Schuhe aus, um mit nackten Füßen über das Geld zu laufen
  oder werfen es als "Geldregen"in die Luft.
- Um 23:20 sind die Buchstaben nur noch schwer erkennbar. Ein Mann und eine Frau packen das Geld in Ihre
  Rucksäcke, fahren davon und kommen eine halbe Stunde später wieder, um die Reste abzuräumen.
- Um 00:11 ist die FREIHEIT und somit alles Geld verschwunden.

⇨ Lesen Sie hier mehr über den Verlauf des Projektes

 

752,60 Euro zugunsten von
mob e.V. & strassen|feger

Über den Verkauf der Spendenscheine
KUNSTHILFT während der PositionsBerlin
am Stand der Sammlung Haupt kam
ein Betrag in Höhe von 752,60 Euro für
den Verein mob e.V. in Berlin zustande.

Hier finden Sie den Link zur Seite
des Vereins mob e.V.

Das Experiment "Gier frisst: FREIHEIT" startete am 18. September
um 14:00 Uhr vor der POSITIONS BERLIN, Brunnenstraße 19 - 21.

Die Ausstellung am Stand der Sammlung Haupt war vom 18. - 21.09.2014
während der Öffnungszeiten der POSITIONS BERLIN zu sehen.

Geldkunst: 48.000 Centstücke formen das Wort Freiheit